© TR Pictures Thorsten Ruhlig

Talkrunde zwischen EMAH und Fußball

Eröffnet wurde die Veranstaltung vom JEMAH e.V.-Mitglied Oliver Kayser. Er moderierte insgesamt souverän durch den Abend, an dem wir zudem mehrere Gäste begrüßen durften: Dr. Martin Kindel vom Cardiologicum Hamburg in Wandsbek, Matthias Nagorski als 1. Vorsitzenden von JEMAH e.V. und Profi-Fußballer und EMAH James Lawrence.

Dr. Martin Kindel vom Cardiologicum Hamburg in Wandsbek, selbst EMAH-Kardiologe, hieß uns herzlich willkommen und informierte uns über die Entstehungsgeschichte des Cardiologicums sowie über die aktuelle Versorgungssituation von EMAH in Hamburg. Derzeit gibt es in Hamburg fünf EMAH- Kardiologen und zwei EMAH-Zentren, die jedoch auch Betroffene (wie den Moderator des Abends …) aus angrenzenden Bundesländern betreuen.

Danach stellte Matthias Nagorski, 1. Vorsitzender der Bundesvereinigung JEMAH e. V. (Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler), unseren Verein vor, der momentan rund 360 Mitglieder zählt, die in zwölf Regionalgruppen unterteilt sind. Laut Deutschem Herzbericht von 2018 gibt es in Deutschland über 180.000 Betroffene. Matthias Nagorski berichtete über die vorrangigen Ziele des Vereins. So möchte JEMAH e.V. unter anderem sowohl Betroffene als auch die Bevölkerung über alle Erscheinungsformen und Folgezustände von einer angeborenen bzw. in der Kindheit erworbenen Herzerkrankung informieren. Ferner sollen soziale Kontakte unter den Betroffenen und deren Familien gefördert werden, Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der angeborenen und in der Kindheit erworbenen Herzerkrankungen unterstützt werden. Auch Fortbildungen zum EMAH-Kardiologen sowie bestehende und neueinzurichtende EMAH-Praxen, -Ambulanzen und -Zentren stehen auf der Agenda sowie die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, um die Ziele zu verwirklichen, die Interessen gegenüber politischen und beruflichen Institutionen zu vertreten und die medizinischen Versorgung von EMAHs insgesamt zu verbessern.

Das Interview

Im Hauptteil des Abends interviewte Oliver unseren Stargast James Lawrence, der momentan als Leihspieler des RSC Anderlecht (Belgien) beim FC St. Pauli in der 2. Bundesliga kickt. Der gebürtige Brite spielt auch für das walisische National-Team und hatte im Frühstadium seiner Karriere mit Herzrhythmusstörungen zu tun. Dank einer Operation per Herzkatheter in Amsterdam geht es James heute sehr gut, seiner Karriere im Leistungssport hat der Eingriff zum Glück keinen Abbruch getan. An diesem Abend ließ uns der Defensivspezialist uns an seinen Erfahrungen als Herzpatient teilhaben und erzählte uns überdies den einen oder anderen Schwank aus seinem Fußballleben. So erzählte der sechsfache walisische Nationalspieler uns davon, wie er einst auf die niederländische Fußball-Legende Johan Cruyff traf. In seiner Zeit bei Ajax Amsterdam engagierte er sich dort in der Johan-Cruyff-Stiftung und als er nach einer Veranstaltung im Olympiastadion bei den Aufräumarbeiten half, entdeckte er einen Rollstuhl und einen Ball. Er setzte sich in den Rollstuhl und jonglierte mit dem Ball, als Johan Cruyff ihn erblickte, zu ihm rüber ging und sein Können lobte. „Das kann ich noch toppen“ sagte James zu Cruyff, kippte den Rollstuhl nach hinten und jonglierte weiterhin mit dem Ball. Der niederländische Fußball-Nationalheld war sehr beeindruckt und für James wird dieses Erlebnis mit dem viermaligen Europas Fußballer des Jahres unvergesslich bleiben.

Die Autogrammrunde

Nach dem rund 30-minütigen Talk gab es noch genügend Zeit für Fotos und Autogramme von bzw. mit James. Und das Ganze so volksnah und persönlich, wie es in Zeiten des Corona Virus erst einmal nicht mehr möglich sein wird.

„Danke, diolch and thank you“ an alle Beteiligten, die diesen gelungenen Abend möglich gemacht haben!

von Megan Schultz  und Oliver Kayser 

Fotos von TR Pictures Thorsten Ruhlig