Liebe Mitglieder,

in den letzten Tagen habt Ihr sicher viel über das Thema COVID-19 (Corona-Virus) gehört und gelesen. Bei uns ist häufiger die Frage eingegangen, ob wir Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) zu der Risikogruppe gehören oder nicht. Leider ist diese Frage sehr schwierig zu beantworten, da es kaum Erfahrungswerte gibt. Schaut man auf die Seite der Welt Gesundheitsbehörde  oder auf der Seite des Robert Koch Instituts gehören zu der Risikogruppe folgende Personen: ältere Personen und Personen mit Vorerkrankungen (hoher Blutdruck, Herz-, Lungenerkrankung, Diabetes, Krebs und unterdrücktem Immunsystem). Diese Aussagen stützen sich auf die bisher gemeldeten Fälle, hauptsächlich in China.

Wie funktioniert so etwas? In den Krankenhäusern und Behörden werden die bestätigten Corona-Virus Fälle inklusive Verlauf der Krankheit erfasst mit Altersangabe und Vorerkrankungen der Patienten. Anhand dieser Daten kann dann verglichen werden, welche Personengruppen häufiger schwere Verläufe aufweisen. Und bis jetzt scheinen schwere Verläufe hauptsächlich bei Menschen über 50 Jahren, meistens mit Vorerkrankungen aufzutreten. Eine Aussage zu den EMAHs zu treffen ist sehr schwierig, da wir eine relativ kleine Gruppe sind und evtl. in der Gesamtzahl der Fälle untergehen. Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie (DGPK) hat deswegen eine Initiative gestartet, gezielt Informationen zu sammeln über Kinder mit angeborenen Herzfehlern und EMAHs, die sich mit dem Corona-Virus infiziert haben, um das wirkliche Risiko einschätzen zu können. Hier gehts zum Anschreiben für Patienten

Natürlich hoffen wir, dass keiner von Euch sich mit dem Virus infiziert. Sollte jedoch einer von Euch erkranken, bitten wir Euch im Falle einer Infektion Eure Ärzte auf die Datenerfassung hinzuweisen. Je mehr Fälle in der Datenbank eingetragen werden, desto besser kann eine Aussage über unser wirkliches Risiko getroffen werden. Zusätzlich versucht die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) alle Fälle von erkrankten Kindern zu erfassen, so dass dort auch das Risiko von Kindern mit angeborenen Herzfehlern mit dem von anderen Kindern verglichen werden kann.

Wir werden euch über Zwischenergebnisse der Datenerhebung informieren.

Bitte bleibt so weit es geht zu Hause und bleibt gesund!

HERZliche Grüße, euer Vorstand